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すべての人の結婚

DW2-15 [2017-07-04]

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Die Ehe für alle – plötzlich erlaubt

すべての人の結婚

Die Ehe ist Mann und Frau vorbehalten – so war es bisher in Deutschland.
Doch jetzt hat der Bundestag beschlossen, dass auch homosexuelle Paare heiraten dürfen.
Die kurzfristige Entscheidung hat viele überrascht.
Die Institution der Ehe war in Deutschland bisher Mann und Frau vorbehalten.
Homosexuelle Paare durften nur eine „Eingetragene Lebenspartnerschaft“ eingehen,
die der Ehe – mit Ausnahme vor allem des Adoptionsrechts – sehr ähnlich war.
Jetzt können sie genauso heiraten wie heterosexuelle Paare.
Am 30. Juni 2017 beschloss der Bundestag, die Ehe auch für lesbische und schwule Paare zu öffnen.
393 Abgeordnete stimmten für die Ehe für alle, 226 dagegen.
Noch vor wenigen Wochen hatte wohl niemand mit dieser Entscheidung gerechnet.
Denn die konservative CDU ist eigentlich seit Jahren gegen die Ehe für alle.
Doch dann sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) plötzlich,
dass die CDU-Abgeordneten sich bei einer Abstimmung nicht an den Fraktionszwang halten müssten.
Die SPD nutzte die Situation und sorgte kurzfristig für eine Abstimmung über das Thema.
Ein Viertel der Abgeordneten von CDU/CSU stimmte für die Ehe für alle.
Angela Merkel selbst hat dagegen gestimmt.
„Für mich ist die Ehe im Grundgesetz die Ehe von Mann und Frau“, sagte sie.
Viele fragen sich, warum sie dann die Abstimmung möglich gemacht hat.
Klar ist: Bald wird ein neuer Bundestag gewählt.
Und: Die Mehrheit der Bevölkerung ist laut Umfragen schon lange für die Ehe für alle.
Außerdem hat die Kanzlerin den anderen Parteien nun ein Wahlkampfthema genommen.
Die anderen Parteien feierten noch im Bundestag das Ergebnis der Abstimmung.
„Vielen wird etwas gegeben, niemandem etwas genommen“, sagte der SPD-Politiker Thomas Oppermann.
Das neue Gesetz bleibt allerdings umstritten.
Manche CDU-Abgeordnete wollen vor das Bundesverfassungsgericht gehen.
Sie sind der Meinung, dass die Ehe für alle gegen das Grundgesetz verstößt.